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Endometriose - eine Krankheit, zwei Geschichten 

Eine Multi-Media-Reportage von Daniela Roth

Was ist Endometriose?

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Krankheit, die bei jungen Frauen auftritt, dies meist im gebärfähigen Alter. Schätzungen zu Folge leiden weltweit ungefähr 10 Prozent der Frauen an Endometriose. Die Symptome können vom ersten Auftreten der Krankheit bis nach den Wechseljahren, also ungefähr vom 12. bis zum 40. Lebensjahr auftreten. Typischerweise haben Betroffene starke Schmerzen im Beckenbereich. Auch während des Geschlechtsverkehrs, des Eisprunges und der Regelblutung leiden viele stark. Das Leben wird dadurch massiv beeinträchtigt und es ist nicht einfach, ein normales Leben zu führen. Endometriose kann sogar eine Schwangerschaft erschweren oder verhindern.

Bei der Herausbildung der Endometriose steht die Gebärmutter und der Zyklus der Frau im Zentrum. Denn jeden Monat bereitet sich der Uterus auf eine Schwangerschaft vor. Dies geschieht, wenn eine Eizelle von einem Spermium befruchtet wird und somit ein Fötus entstehen kann. Funktioniert diese Befruchtung aber nicht, stösst die Gebärmutter über die Menstruation die Eizelle ab. Rund alle 28 Tage wiederholt sich der Zyklus.

Bei Endometriose setzt sich - aus bisher noch ungeklärten Gründen - Gebärmutterschleimhaut an unübliche Stellen des weiblichen Körpers an. Das Endometrium, auch Gebärmutterschleimhaus genannt, bereitet sich jeden Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vor und reagiert ebenfalls auf die Hormone der Eierstöcke. Da die Gebärmutterschleimhaut nicht an der üblichen Stelle angesetzt ist, kann die Monatsblutung nicht ablaufen sowie ausgeschieden werden und verbleibt damit im Körper. Diese Blutreste mit klebriger Konsistenz führen bei Endometriose-Betroffenen zu Schmerzen. Die Konsistenz der Blutreste hat zur Folge, dass sich die Organe, in denen sich die Blutreste befinden, verkleben. Das kann zu noch mehr Schmerzen oder gar zu Unfruchtbarkeit führen.


Die Blutverklebungen sind meist im Beckenraum, im Unterleib, nahe am Darm, an den Eierstöcken und an der Blase aufzufinden. Doch sie können auch im weiteren Beckenraum und Körper aufgefunden werden, wie in der Leber, im Darm, Blinddarm oder bei weiter entfernten Bereichen: Zwerchfell, Brustfell, Lunge, Gehirn, Augen, Augenlider, Nase und selbst Finger können betroffen sein. In der Medizin hat man Endometriose schon fast in allen Organen des Körpers festgestellt, mit Ausnahme des Herzens und der Milz.

 

Wenn sich Endometriose bildet, sollte das Immunsystem diese Endometriumzellen zerstören, was bei gewissen Frauen aus ungeklärtem Grund nicht geschieht. Die Forschung hat für dieses Problem noch keine Antworten gefunden. Derzeit ist immerhin bekannt, dass bei Frauen mit Endometriose die Gebärmutterschleimhaut und das Immunsystem nicht normal funktionieren und es auch eine genetische Veranlagung für die Erkrankung gibt.

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«Ich heisse Frau Dr. Lilian Saemann und leite meine eigene Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe in Solothurn.» Sie erzählt, dass sie täglich mit Betroffenen zu tun hat. Ihr sei es ein grosses Anliegen, Frauen auf dem langen und schmerzhaften Weg mit Endometriose beizustehen und sie dabei zu beraten.

Diagnose

Diagnose

Endometriose ist einfach zu diagnostizieren. Trotzdem dauert es in der Regel fünf bis zehn Jahre, bis eine Betroffene den ärztlichen Bescheid bekommt. Diese lange Zeit bis zur Diagnose wird damit erklärt, dass Endometriose eine reine Frauenkrankheit ist. Die Regelschmerzen der Frauen werden oft verharmlost und von Dritten oder selbst von Frauenärzten und Frauenärztinnen nicht ernst genommen. 

Immerhin wird in jüngster Zeit häufiger und ohne Scham über die Menstruation gesprochen, was zur Sensibilisierung für die Leiden von Endometriose beiträgt. Die Normalisierung im Umgang mit der Krankheit sollte vorangetrieben werden; denn so könnten die Krankheit in vielen Fällen früher diagnostiziert und die Frauen früher behandelt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass das Gesundheitssystem einen grösseren Fokus auf die Diagnose von Endometriose lenken sollte. Denn noch allzu oft werden Betroffene nicht ernst genommen und deshalb verunsichert.

Die einfachste und nützlichste Untersuchungsmethode ist der Ultraschall. Damit können erfahrene Ärzte und Ärztinnen Endometriose gut erkennen. Die Untersuchung ist nicht invasiv und kann in jeder gynäkologischen Praxis durchgeführt werden. Falls die Diagnose nicht eindeutig ist, kann zusätzlich eine Magnetresonanztomographie («MRT») gemacht werden. Eine MRT erstellt mithilfe von Magnetfeldern Bilder vom Körper und wird im Krankenhaus oder von darauf spezialisierten Einrichtungen durchgeführt. Bei der Untersuchung gibt es verschiedene Hinweise, die auf Endometriose deuten. Gegebenenfalls sollte der Arzt oder die Ärztin die Betroffene genau untersuchen. 

Nach diesen Untersuchungen können weitere gemacht werden, die invasiver sind, beispielsweise eine Blasenspiegelung. Bei der wird ein Röhrchen verbunden mit einer kleinen Videokamera durch die Blase eingeführt. So erhält der Arzt bzw. die Ärztin einen Blick in das Innere. Doch entscheiden sich heute viele Patientinnen und Ärzte dagegen, da die Patientin bei einer Blasenspiegelung operiert werden muss. Die Menge der Untersuchungen hängt ebenfalls davon ab, wie stark die Schmerzen der Patientin sind und wo sie die Schmerzen spürt. Die Anzahl Tests und wie invasiv sie sind, hängt von den Schmerzen und der Beurteilung des Arztes bzw. der Ärztin ab.

 

Die Diagnose wurde bei Daniela nicht direkt gestellt, sondern bei einem Zufallsbefund. «Ich ging mit meinen starken Schmerzen zu meiner damaligen Frauenärztin. Sie schätze die Schmerzen aber als normal ein und erwähnte Endometriose nur einmal flüchtig. Meine Diagnose stellte mein Hausarzt, als ich wegen einer Blasenentzündung eine Kontrolle machen musste.» Danach sei sie zum Spital Olten gegangen, wo die Diagnose schnell bestätigt wurde. 

«Die Ärztin hatte bei mir schnell den Verdacht, da meine Mutter auch schon unter Endometriose litt», sagt Anja während des Interviews. Die Gynäkologin entdeckte eine Zyste während einer Kontrolluntersuchung und so kam es relativ schnell zur Diagnose. Anja vermutete schon vorher, dass sie an Endometriose leiden könnte. Die Schmerzen waren jedoch relativ schwach, so dass sie sie für normale Periodenkrämpfe hielt. Sie war auf eine Art erleichtert bei der Diagnose von Endometriose, da sie zuerst Angst hatte, es könne Krebs sein.

Risikofaktoren

Es ist bekannt, dass Endometriose genetisch bedingt sein kann. Wenn die Mutter oder nahe Verwandte an Endometriose leiden, steigt das Risiko für die Tochter deutlich an, ebenfalls betroffen zu sein. Ein weiterer Risikofaktor bezieht sich auf die Zeit im Körper der schwangeren Mutter und die ersten beiden Lebensjahre eines Mädchens. Heute ist es bekannt, dass Frauen, die an Endometriose leiden, oft Frühgeburten waren, ein niedriges Geburtsgewicht hatten oder dass ihre Mutter während der Schwangerschaft an erhöhtem Blutdruck litt. Ausserdem steht fest, dass die Muttermilch während der ersten Lebenstage ein Baby davor schützen kann, als erwachsene Frau an Endometriose zu erkranken.

Risikofaktoren

Daniela erzählt im Interview, dass ihre Mutter vermutlich von Endometriose betroffen war. Doch die Diagnose sei damals noch schwieriger zu stellen gewesen und deswegen wurde die Krankheit bei ihr nicht offiziell diagnostiziert.

«Bei meiner Mutter wurde Endometriose diagnostiziert, als sie jünger war. Deswegen vermutete meine Frauenärztin, dass ich auch Endometriose habe.», erzählt Anja im Interview.

Symptome

Es gibt verschiedene Alarmsignale oder Hinweise, die auf Endometriose hindeuten. Dabei handelt es sich um drei Hauptsymptome: Schmerzen, Fruchtbarkeitsstörung und Menstruationsstörungen. Diese Symptome können grossen Einfluss auf die Lebensqualität der Frau haben. Durch Endometriose kann man deutlich körperlich beeinträchtigt werden, da sie mit Schmerzen im Alltag verbunden ist. Diese sind auch psychisch sehr belastend und können die Familie, das soziale Umfeld und Beziehungen stark prägen.

Bei Endometriose handelt es sich meist um Schmerzen im Beckenraum und im Bereich des Rückens; sie treten insbesondere während der Menstruation und beim Eisprung auf. Sie können bei schwerwiegender Endometriose jedoch auch in anderen Phasen auftreten. Es handelt sich um Schmerzen, welche die Betroffenen vielfach daran hindern, ein normales Leben zu führen und alltäglichen Aufgaben nachzugehen. Dies ist der zentrale Unterschied zwischen normalen Menstruationsschmerzen und Schmerzen einer Betroffenen. 

 

Ein weiterer sehr typische Schmerz bei Frauen mit Endometriose ist der Schmerz bei sexuellen Aktivitäten, der wegen der Endometriose-Herden verursacht wird. Diese Herde befinden sich oft im oberen Teil der Scheide einer Frau und sind in Knötchen zu finden. Die Berührung dieser Endometriose-Knötchen beim Geschlechtsverkehr verursacht die Schmerzen der Frau. Dies führt zu einer massiven Beeinträchtigung im Sexualleben der Patientinnen.

Ein zusätzliches charakteristisches Symptom ist die Fruchtbarkeitsstörung. Nicht alle Frauen, die an Endometriose leiden, sind unfruchtbar, und nicht alle unfruchtbaren Frauen haben Endometriose; aber es besteht ein Zusammenhang. Deswegen wird oft beides in Verbindung gebracht. Schätzungsweise sagt man, dass zwischen 30 und 40 Prozent aller Betroffenen Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder unfruchtbar sind. Die Schwierigkeit schwanger zu werden ist behandelbar und bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist. 

Endometriose ist nicht mit Unfruchtbarkeit gleichzusetzen. Es gibt verschiedene Ursachen für die Unfruchtbarkeit im Zusammenhang mit Endometriose. Ein Grund kann sein, dass sich die Eileiter mit den Eierstöcken und dem Darm verkleben, was zur Folge hat, dass die Eizelle sich nicht in der Gebärmutter einnisten kann. Ein zweiter Grund ist, dass die Qualität der Eizellen von Betroffenen meist schlechter ist als die von nicht betroffenen Frauen. Zuletzt kann es sein, dass die Gebärmutter wegen der Endometriose erkrankt ist und deswegen nicht die richtigen Bedingungen für ein Embryo vorherrschen.

All diese Faktoren führen zu sinkenden Schwangerschaftsraten bei Frauen mit Endometriose. Glücklicherweise ist in solchen Fällen eine künstliche Befruchtung (IVF-Behandlung) oft sehr effektiv und zeigt Erfolgsraten, die vergleichbar hoch sind wie bei Frauen ohne Endometriose.

Bei jeder Frau können verschiedene Symptome auftreten. Es kann sein, dass man Schmerzen während der Menstruation hat und auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Die Symptome und die Krankheit treten bei jeder Frau anders auf. Ein gemeinsames Merkmal jeder Frau ist, dass die Symptome zyklisch auftreten. Beispielsweise hat die Frau immer zwei Tage vor dem Anfang der Menstruation Beckenschmerzen. Dieses zyklische Auftreten der Schmerzen könnte ein Anzeichen auf Endometriose sein, muss es aber nicht. Wichtig ist es bei Unsicherheit zum Frauenarzt oder zur Frauenärztin zu gehen, um sich untersuchen zu lassen.

Symptome

«Ich hatte starke Schmerzen beim Wasserlösen und Stuhlgang, während der Menstruation; andauernde Bauchkrämpfe, die nicht Betroffene sich kaum vorstellen können. Meine Schmerzen fingen ein paar Tage vor der Menstruation an und hörten wenige Tage danach auf.» Daniela ist sehr dankbar, dass vor allem ihre Mutter und ihr Mann ihr während der schmerzhaften Zeit zu Seite standen. 

Anja war nicht von starken Schmerzen betroffen, sondern hatte einen kurzen Zyklus von 21 Tagen und ihre Menstruation war sehr stark. «Ich dachte nicht, dass ich Endometriose habe, da ich im Vergleich zu anderen Frauen viel schwächere Symptome hatte.»

Behandlungsarten

Verschiedene Ansätze zur Behandlung stehen zur Verfügung, um einerseits Schmerzen zu lindern und andererseits die Fruchtbarkeit einer Frau zu schützen. Es existieren Methoden, die sowohl Einfluss auf Schmerzen als auch auf die Fruchtbarkeit haben, während andere gezielt nur eines der beiden Aspekte ansprechen. 

Die erste Stufe der Endometriose-Behandlung ist das Einnehmen von leicht entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Dafalgan. Dies ist aber keine langfristige Lösung und sie reicht bei Frauen, die sehr stark betroffen sind, nicht aus. Deswegen werden vermehrt spezifischere Medikamente verordnet.

Hormontabletten erzielen derzeit die besten Wirkungen, denn sie sollten die Gebärmutterschleimhaut rückbilden, damit sie keine oder nur wenig Endometriose hat. Trotz der hohen Wirksamkeit und den positiven Ergebnissen der Betroffenen, kann die Krankheit mit der Hormontherapie nicht vollständig geheilt werden. Sie stoppt sie nur vorübergehend. Das bedeutet, dass die Schmerzen und die Endometriose wieder verstärkt erscheinen, wenn man die Hormontherapie unterbricht oder ganz damit aufhört. Während dem Einnehmen der Hormonmedikamente kann die Betroffene in der Regel nicht schwanger werden, da das Medikament wie ein Verhütungsmittel wirkt. Es bewirkt, dass der Eisprung bei der Frau ausbleibt, da sie entweder in dem hormonellen Zustand einer Schwangeren ist oder die Wechseljahre simuliert werden. Beide Hormontabletten haben verschiedene Nebenwirkungen, aber sie haben keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit nach dem Absetzen der Tablette.

Die Operation ist eine weitere Behandlung, die vorübergehend die Endometriose-Herde aus dem Körper entfernt. Die Operation sollte aber erst durchgeführt werden, wenn schon eine medikamentöse Behandlung versucht wurde, die Betroffene Kinder möchte und wichtige Organe von Endometriose befallen sind. Denn nach der Operation kann die Chancen auf eine Schwangerschaft tatsächlich gesteigert werden. Bei dem Eingriff werden, durch eine wenig invasive Bauchspiegelung möglichst alle Endometriose-Herde aus dem Körper der Frau entfernt. Das Ziel ist, keine Organe zu entfernen, sondern die Funktion der Eierstöcke aufrechtzuerhalten. Nach dem chirurgischen Eingriff soll mit der Hormonbehandlung angefangen werden, damit die Endometriose nicht nachwachsen kann. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung von Endometriose ist, dass man eine Behandlung nur durchführen soll, wenn man Symptome hat. Zum Beispiel, wenn man starke Schmerzen hat, schwerwiegende Gewebeveränderung aufweist oder unfruchtbar ist. Nicht jedoch, wenn man symptomfrei ist und die Behandlung die Lebensqualität der Betroffenen nicht steigen kann, denn jede Behandlung bringt auch Nebenwirkungen mit sich. Zusätzlich hängt die Behandlungsart ganz von den Wünschen und Bedürfnissen einer betroffenen Frau ab, weswegen man nicht a priori sagen kann, welche Behandlung die beste ist. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man sich vom Arzt oder der Ärztin gut informieren lässt, welche Behandlungen zur Option stehen und was ihre Vor- und Nachteile sind. 

Behandlungsarten

«Ich fühlte mich nicht verstanden bei meiner ersten Frauenärztin, deswegen wechselte ich nach meiner ersten Operation.» berichtet Daniela. Als sie zu ihrer zweiten Frauenärztin ging, wollte diese direkt mit der Hormontherapie starten. Daniela wollte das nicht und fing an, sich selbst über alternative Behandlungsoptionen zu informieren. So stiess sie schliesslich auf Frau Dr. Lilian Saemann.

Glücklicherweise berichten Anja und Daniela, dass sie in Zukunft voraussichtlich keine Operation mehr benötigen. Mit ihren jetzigen Behandlungen sind keine Endometriose-Herde nachgewachsen. Deswegen sind sie zuversichtlich. 

Alternative Therapieansätze

Neben operativen und hormonellen Therapien gibt es verschiedene natürliche Therapieansätze, die die Frau selbst machen kann. Es ist zum Beispiel wichtig, die Durchblutung und Entspannung des Beckens zu fördern. Dies kann mithilfe verschiedener natürlicher Behandlungsmöglichkeiten erreicht werden, darunter Bauchmassagen, Yoga, Qi Gong, Tanzen und regelmässige Bewegung. Diese Massnahmen tragen zur verbesserten Durchblutung des Körpers bei. Die Tatsache, dass Betroffene selbst aktiv werden können, um ihre Schmerzen zu lindern, führt zu einer deutlichen Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens der Frau. 

Alternative Therapieansätze

Psychologische Behandlung

Die Patientinnen sind nicht nur durch ihre starken Schmerzen und durch ihre starke Menstruation im alltäglichen Leben eingeschränkt, sondern die Krankheit belastet sie auch psychisch stark. Da die Krankheit die Lebensqualität stark einschränkt, kann Endometriose psychische Erkrankungen auslösen, wie beispielsweise Depressionen. Solche sollten so rasch wie mögliche durch Therapie oder Medikamente behandelt werden, damit die Lebensqualität der Betroffenen wiederhergestellt oder gar gesteigert werden kann. Dazu gibt es verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Eine davon ist Stresslinderung, welche Endometriose positiv beeinflusst und dazu führen kann, dass man weniger Schmerzen und Symptome hat. 

Psychologische Behandlung

Verständnis ist wichtig!

Oft verstehen die Menschen im Umfeld der Betroffenen nicht, was die Endometriose-Patientin wirklich durchmacht. Sie kennen die Krankheit nicht oder ignorieren die Anzeichen. Das kann sich stark auf die Psyche der Frau auswirken, weil die Schmerzen oft nicht ernst genommen werden. Das Unverständnis tritt nicht nur im Arbeitsumfeld oder im Freundeskreis auf, es kommt manchmal auch bei Ärzten und Ärztinnen vor. Dieser Umgang mit den Patientinnen führt letzten Endes bei den Betroffenen zu Gedanken, dass sie zu schwach sind, dass sie simulieren und mit normalen Schmerzen nicht klarkommen können. Das führt zu einem niedrigen Selbstwertgefühl und Verunsicherung. Die Aufgabe der Ärzte und Ärztinnen ist eigentlich das Gegenteil. Deswegen ist es sehr wichtig, dass man Frauen unterstützt, die unter starken Schmerzen leiden und Verständnis dafür zeigt. Das gibt den Patientinnen mehr Kraft und Energie, um trotz der Krankheit ein möglichst normales Leben zu führen. So kann die Lebensqualität der Betroffenen mit Verständnis und Anteilnahme gesteigert werden.

Verständnis ist wichtig!

Einfluss der Ernährung

Gesund zu essen ist für jeden Menschen entscheidend für die Erhaltung der Gesundheit. Die Ernährung kann auch dazu beitragen, die Schmerzen bei Endometriose zu lindern und die Gesundheit zu verbessern. Für Betroffene ist es deshalb wichtig Nahrung aufzunehmen, die entzündungshemmend und antioxidative Eigenschaften auszeichnen, wie zum Beispiel Avocado, Lachs, Hülsenfrüchte und Olivenöl. Zusätzlich gibt viele verschiedene Nahrungsergänzungen, die bei Endometriose helfen können. Es gibt EGCG (Grünteeextrakt) und Resveratrol (Traubenextrakt), die als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden können. Dazu gibt es verschiedene Kräutermischungen oder Heilpflanzen, die bei Endometriose helfen. Für die Leberunterstützung sollen Löwenzahnwurzel und Artischockenblätter helfen. Um die Schleimhaut zu beruhigen, kann man Melisse und Kamille einnehmen und zuletzt, um das Wachstum der Endometriose zu hemmen, könnte die Einnahme von Mistel plus Helleborus (D 6 s.c.) helfen. Alle diese Heilpflanzen kann man als Tee einnehmen, der die Schmerzen lindern soll.

Nahrungsmittel, die nicht empfohlen werden, sind Fleisch, Milchprodukte und Zucker. Die vermehrte Einnahme dieser Produkte hat zur Folge, dass sich die Entzündungsreaktionen verstärken. Auberginen, Meeresfrüchte, geräucherter Fisch, Tomaten, sowie bestimmte Getränke Kaffee, alkoholische Getränke und ganz besonders Cola und Energydrinks soll man wegen der folgenden, erhöhten Östrogenproduktion im Körper vermeiden. Diese Nahrungsmittel sind nicht verboten, aber Betroffene sollten versuchen, sie nicht im Übermass zu konsumieren.

Empfehlenswert

  • Nahrungsergänzungsmittel: Vitamin E, Zink, Selen, Magnesium, B-Vitamine usw.

  • Nüsse und Samen: Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, usw.

  • Frisches Gemüse: Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, usw.

  • Frisches Obst: Avocado und Zitrone

  • Antioxidative und entzündungshemmende Gewürze: Kurkuma, Curry, Zimt, Nelken

  • Fettfisch: Lachs, Sardinen, Makrele, Thunfisch

  • Glutenfreies Getreide und Hülsenfrüchte

Weniger empfehlenswert

  • Rotes Fleisch

  • Tierische Fette: Schwein, Lamm, Leber und andere Innereien

  • Transfette: Fertiggerichte und industriell gefertigte Backwaren

  • Milchprodukte: Milch, gereifter Käse, Butter usw.

  • Zucker, vor allem in raffinierter Form

  • Gluten

  • Histaminsteigernde Lebensmittel: Senf, Gewürzgurken, Tomaten, Essig, usw.

  • Alkoholische Getränke, Koffein und Teein

  • Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl

Einfluss der Ernährung

«Ich gebe jeder Frau folgenden Ratschlag: Wenn du starke Schmerzen hast, sag es deinem Frauenarzt und lass dich untersuchen, bevor es zu spät ist.» -Daniela

«Frauen die unter Endometriose leiden, sollen sich unbedingt mehr über Endometriose austauschen und über ihre Erfahrungen mit der Krankheit erzählen. Es ist wichtig, dass mehr Menschen über Endometriose erfahren und darüber informiert werden, da die Krankheit einen starken Einfluss auf Betroffene hat.»

 -Anja

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